Escape from Tarkov – dieses Spiel hasst euch

Ich habe noch nie ein Spiel erlebt, welches derart viele Emotionen zur gleichen Zeit erzeugt. Tarkov nimmt, Tarkov gibt, aber meistens nimmt Tarkov.

Wer oder was ist eigentlich dieses Tarkov?

Als ich das erste mal von Escape from Tarkov gehört habe, war ich beim Streamer JimPanse im Stream und verfolgte, wie er dieses Spiel gespielt hat. Mehrere Wochen, immer wieder, konnte ich bei ihm dieses Game sehen und es hat mich absolut nicht gereizt. Noch ein Shooter? Furchtbar komplex? Dafür habe ich weder Zeit noch Nerv, dachte ich bei mir. Doch es kam anders. Tarkov kam und packte mich. Ich kenne kein anderes Spiel, welches so immersiv, so anders und so frustrierend und motivierend zur gleichen Zeit ist. Doch beginnen wir am Anfang. Wer oder was ist dieses Escape from Tarkov eigentlich?

Bricht man es auf einen einzigen Satz herunter, wäre es wohl am einfachsten zu sagen, dass Escape from Tarkov ein Hardcore-Shooter, mit Survival und Battle Royal Elementen ist. Doch dieses Spiel hat einige Facetten mehr. Beginnen wir beim Spielprinzip.

CyberGhost VPN

In Tarkov spawnt man als Spieler einer von zwei möglichen Fraktionen auf einer von vielen Maps mit anderen Spielern und Bots. Um die Runde, oder hier auch Raid genannt zu gewinnen, muss man die Ausgänge der Karte finden und dort unbeschadet hingelangen. Da diese Ausgänge, auch Exits genannt, meistens auf der gegenüberliegenden Seite der Karte zu finden sind, trifft man also unweigerlich auf andere Spieler oder auf die querfeldein verstreuten Bots. Damit es euch dabei nicht zu langweilig wird, gibt es keine Minimap, kein Crosshair, ein Gewichtssystem, ein Gesundheitssystem,ein Ausdauersystem sowie ein Uhrzeitsystem, ein Wettersystem und vieles mehr.

Zusammen gefasst lässt sich also sagen, dass dieses Spiel eines der schwersten, taktischsten und komplexesten Shooter ist, die es gibt.

WERBUNG

PMC oder Scav – das Risiko macht den Unterschied

In Escape from Tarkov habt ihr zwei Möglichkeiten ein Spiel zu beginnen. Zum einen könnt ihr als so genannter Scav mit willkürlicher Ausrüstung und Waffen starten, zum anderen mit eurem Hauptcharakter, dem PMC, welchen ihr auf eigene Kosten ausrüsten müsst. Der Unterschied liegt im Risiko. Startet ihr als Scav, was ihr aber nur alle zwanzig Minuten tun könnt, und schafft es zum Ausgang, könnt ihr alles behalten, was euch zufällig mitgegeben worden ist. Waffen, Medikamente, Essen und Getränke und alle anderen Ausrüstungsgegenstände gehören euch. Schafft ihr es nicht und werdet getötet, entsteht euch kein großer Verlust. Wichtig zu wissen ist aber auch, dass man als Scav auch zu einem willkürlichen Zeitpunkt der Runde spawnt. Auch das kann über Leben und Tod entscheiden.

Startet ihr hingegen mit dem von euch ausgerüsteten PMC und sterbt, so verliert ihr mit zwei kleinen Ausnahmen alles, was ihr mit in den Raid genommen habt. Simple as that. Die beiden Ausnahmen sind schnell erklärt. Zum einen gibt es eine Versicherung, mit der man seine Ausrüstung quasi wieder bekommt wenn man stirbt. Das geht aber nur, wenn sie kein anderer Spieler mitgenommen hat, denn in diesem Spiel dreht sich alles um Loot. Loot bekommt man von anderen Spielern oder von Taschen und Kisten die über die Map verteilt sind. Diese Versicherung kostet allerdings ein paar Rubel, die InGame-Währung.

Zweite Ausnahme sind bestimmte Container, die oft nur wenige Slots Platz anbieten, aber nicht ausgeräumt werden können.

Wie ihr seht ist es allein schon ziemlich schwer, jemandem zu erklären, was genau Escape from Tarkov eigentlich ist. Doch genau da hört dieses Spiel nicht auf, sondern wird noch komplexer.

WERBUNG

Wenn der Rubel rollt

Zu den ganzen InGame-Mechaniken, auf die man während eines Raids ein Auge haben muss und zusätzlich zu dem zwingend benötigten Karten-Wissen jeder einzelnen Map kommt das Spiel mit einem sehr interessanten und vielschichtigen Handelssystem und Upgrades für das Spielerversteck daher.

Zusätzlich zu den festen Händlern im Spiel, welche Basis-Ausrüstung verkaufen und Quests geben, mit welchen man schneller Leveln kann, einen Flohmarkt. Diesen kann man aktuell ab Level 10 benutzen und dort kann jedes beliebige Item erstanden oder verkauft werden. Löst man die Quests der Händler, steigt bei ihnen euer Ansehen und ihr bekommt bessere Ausrüstungsgegenstände angeboten.

Die Faszination Escape from Tarkov

Warum die Community dieses Spiels weltweit mehr und mehr wächst und warum auch ich diesem Spiel komplett verfallen bin, werde ich euch versuchen hier darzulegen. Wie auch das Game selbst ist die Begründung vielschichtig.

Was mich als erstes an Tarkov fasziniert hat war die extreme Lernkurve. Es gibt richtig viele Waffen, unfassbar viele Möglichkeiten diese zu Modifizieren und wer die falsche oder zu schwache Munition in seine Waffen packt, braucht sich auf dem SChlachtfeld meist gar nicht erst blicken lassen. Zweiter Suchtfaktor für mich war das Raid-Konstrukt an sich. Man hat (mal mehr mal weniger als) 40 Minuten Zeit um von einem Kartenende an das andere zu gelangen und zwischendrin zu looten und Gegner zu metzeln wo es nur geht. Dazu kommt die taktische Komponente. Welche Fights nehme ich an, wo schleiche ich lieber drum herum und wo kann ich looten ohne zu viel zu riskieren? Diese Überlegungen in sekundenschnelle zu fällen und konsequent durchzuziehen bringt ungeheuer viel Spannung ins Spiel.

Es ist das komplett schwierige Gesamtpaket. Es sind die Jubelschreie wenn man es nach vier Kills und einigen Feuergefechten humpelnd und blutent zum Exit schafft und es sind die Schreie der Verzweiflung, wenn man mit seinem besten Equipment schon in den ersten Minuten des Raids getötet wird, die Tarkov ausmachen. Ich kenne kein Spiel, dass ein so hohes Frustrationspotential wie Escape from Tarkov besitzt. Ich liebe es, aber es hasst mich. Man muss sich durch die ersten Level hart durchbeissen, kann sich von Freunden helfen lassen, denn man kann den Raid auch als Squad betreten und man kann. Erst wenn der Rubel etwas rollt, man durch unzählige Scav runs Waffen und Munition zusammen hat und man sein Hideout ein wenig ausbauen konnte, beginnt dieses Spiel zu geben. Aber nicht zu viel 😛

Den meisten Spaß habe ich allerdings am Waffen modden. Das hilft nicht nur bei PMC Raids sondern kostet auch gut Geld. Dennoch ist das ein Heidenspaß.

Tarkov kaufen oder nicht

Sehr oft lese ich in den Foren,dass Neueinsteiger in Escape from Tarkov nach nur wenigen Stunden Spielzeit das Handtuch werfen und das Spiel links liegen lassen. Solltet ihr also nun zugreifen oder nicht?

Nun, meinen Ausführungen sei zunächst voran gestellt, dass EFT aktuell im Beta-Stadium ist und man das Spiel nur Pre-Ordern und somit zeitgleich Zugang zur Beta erhalten kann. Wie es nun mal für eine Beta üblich ist, funktioniert nicht alles reibungslos und die Entwickler nehmen ab und an einen Wipe vor und setzen alle Accounts wieder zurück auf Null. Wenn das für dich kein Problem ist und du auch die folgenden Empfehlungen für dich mit einem Kopfnicken lesen kannst, dann solltest du das Spiel unbedingt in deine Sammlung holen.

EFT ist ein Hardcore-Shooter. Als nicht wie in COD oder Battlefield Run & Gun sondern eher taktisch, realistisch und schwer. Wer nicht bereit ist, sich in Waffen, Healthsystem, Modding und Munition einzuarbeiten, wird an diesem Spiel keine Freude haben. Wer ebenfalls “nur” Casual-Gamer ist, weil er nach der Arbeit und vor dem Kinder-zu-Bett-bringen eine kleine Runde daddeln will, für den ist dieses Game ebenfalls nicht geeignet.

Wer Spaß an verschiedenen Spilstilen hat, wer es mag sich mit der Technik hinter dem Spiel auseinander zu setzen und davon im Spiel zu profitieren,wer ok damit ist mehr Tode einzustecken als auszuteilen bis es irgendwann einmal anders herum ist, der ist bei Tarkov richtig. Dieses Spiel lebt von der Zeit, die ihr investiert, lebt davon wie ernst ihr es nehmt und ist bereit all das zu belohnen, wenn ihr auch mit Niederlagen umgehen könnt.

Ich für meinen Teil, kann euch für weitere Informationen nur den Youtube-Kanal von EFT Kollege TottallyAcro wärmstens ans Herz legen. Seine Videos zeigen euch die Komplexität des Spiels, helfen euch beim Einstieg oder zumindest bei der Entscheidung für oder gegen Escape from Tarkov, meinem neuen absoluten Lieblingsshoter.

3 Kommentare zu “Escape from Tarkov – dieses Spiel hasst euch”

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.