Metro Exodus - Wunderschön und tödlich – Unser Review

Ich hatte bereits jetzt Gelegenheit Metro Exodus spielen zu können und bin von Gameplay, Grafik und Story mehr als überzeugt.

Verstohlen schaue ich auf die Uhr und erschrecke dann doch etwas, als ich feststelle, dass ich jetzt schon fast vier Stunden im Wolga-Gebiet von Metro Exodus herumlaufe … und es ist noch kein Ende abzusehen. Gerade wurde ich nämlich gebeten, ein seltenes Musikinstrument aufzuspüren und in Sicherheit zu bringen. Und für einen Kumpel mache ich das doch sofort.

Wundervolles Erkunden

Ich hatte ja geahnt, dass Metro Exodus mehr Freiheiten bieten würde, als die letzten Teile. Das konnte ich auch in den diversen Anspiel-Events bereits ausprobieren. Aber dass ich dann so lange in einem noch relativ überschaubaren Gebiet unterwegs sein werde, hat mich doch überrascht.

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Metro Exodus

Zum einen liegt es daran, dass ich mir vorgenommen habe, das Spiel wirklich zu genießen. Deshalb habe ich auch einen einfachen Schwierigkeitsgrad gewählt und für mich lohnt sich das bereits schon seit der ersten Minute. Die Hintergrundstory von Metro Exodus ist für mich viel eingängiger und interessanter als in den beiden ersten Teilen, denn die Figuren haben nun alle etwas mehr Tiefe und zeigen nachvollziehbare Gefühle.

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Mit der Dampflok Aurora und zusammen mit Frau und Freunden soll es in eine neue Heimat gehen. Fernab von zerstörter Umwelt, giftiger Luft und Radioaktivität sucht mein Protagonist Artjom nach einem unverbrauchten Fleckchen Erde, um sich dort ein neues Leben aufzubauen. Durch einen intensiven Austausch mit den Mitreisenden wachsen mir diese ebenfalls bald ans Herz.

Metro Exodus

Leider ist Artjom auch im dritten Metro-Teil immer noch stumm. Hier hätte ich die Dialoge glaubhafter gefunden, wenn sich meine Figur auch einmal zu Wort gemeldet hätte. So wirken die Gespräche dann doch oft merkwürdig gekünstelt, wenn nicht sogar komisch. Trotzdem sind die Freude oder die Nöte der NPCs nun greifbarer und lassen mich tief ins Geschehen und in die Story eintauchen.

Aber auch die Umgebung erzählt mir viele Geschichten. Tagebücher oder Briefe, die ich gelegentlich finde, geben Einblick in das entbehrungsreiche Leben, das die Menschen nach dem Atomschlag führten. Hastig zurückgelassene Alltagsgegenstände zeugen davon, dass versucht wurde, auch in unwirtlichen Gegenden zu überleben. All das wird mit viel Liebe zum Detail in Szene gesetzt und ich kann mich an den vielen authentisch gestalteten Kleinigkeiten nicht satt sehen.

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Metro Exodus

Meine Streifzüge haben aber natürlich vor allem den Zweck, Materialien zu finden, aus denen ich Ausrüstungsgegenstände basteln kann. Das kann ich meistens unterwegs tun oder, für kompliziertere Sachen, auch an Werkbänken, auf die ich immer wieder stoße. Das ist eine Neuerung innerhalb der Metro-Reihe, die meiner Meinung nach unkompliziert integriert wurde.

Open World, aber angenehm begrenzt

Raus aus den Tunneln und rein in die riesige offene Welt! Das hat sich Metro Exodus ja auf die Fahne geschrieben. Was für viele Spieler ja das Non-Plus-Ultra ist, schreckt mich persönlich allerdings in letzter Zeit immer mehr ab. Spielwelten werden da unnötig groß aufgeblasen und strotzen in weiten Teilen vor gähnende Leere. Oder sich ständig wiederholende Nebenmissionen lassen den Verdacht aufkommen, dass hier ein Spiel künstlich mit unnützem und unzusammenhängendem Inhalt vollgestopft wurde.

Und hier werde ich von Metro Exodus wirklich positiv überrascht. Natürlich sind die Spielgebiete der einzelnen Kapitel riesig, gemessen an den engen Tunneln der Metro. Aber sie sind nicht unüberschaubar. Ich kann mich frei bewegen, in eigenem Tempo die wirklich grandiose Landschaft oder verlassene Gebäude erkunden oder ich folge wieder der Story. Interessante Punkte werden auf meiner Karte markiert, aber es bleibt immer mir selbst überlassen, ob ich sie besuche oder nicht.

Metro Exodus

Kleine Nebenmissionen gibt es auch, aber die sind nahtlos in die Handlung integriert. Kann ich bei meinen Streifzügen z.B. rechtzeitig einen Gefangenen befreien, bevor er umgebracht wird, bekomme ich von ihm vielleicht einen Schlüssel zu einem Gebäude, in dem sich besondere Ausrüstung befindet. Greife ich nicht ein und lasse den Gefangenen sterben, komme ich auch nicht mehr an diese Ausrüstung. Mit diesen Konsequenzen muss ich dann leben. Dies mögen am Anfang kleine Entscheidungen sein, lassen aber bereits jetzt darauf schließen, dass ich im weiteren Verlauf eventuell schwerwiegende Beschlüsse fassen muss.

Wechselndes Tempo macht Laune

Obwohl ich immer wieder ziel- und planlos auf der Suche nach Loot die Gegend durchstreife, kommt nie Langweile auf. Ich kann mir nämlich nie sicher sein, dass nicht hinter dem nächsten Baum, aus dem nahen Wasser oder einem einfachen Sandhaufen ein oder mehrere Mutanten gesprungen kommen. Metro Exodus hält hier die Spannung hoch und menschliche Gegner sind in vielen Situationen dann das kleinere Übel.

Aber zum Glück gibt es wieder eine schier unüberschaubare Menge an Waffen, aus denen man je nach Geschmack wählen kann. Weil meine Zielfähigkeiten ja immer zu wünschen übrig lassen, schleppe ich immer eine Schrotflinte mit mir herum. Bei der Zweitwaffe konnte ich mich noch nicht entscheiden, ob ich lieber zu einem Sturmgewehr oder einer Pistole mit Schalldämpfer greifen soll. Ich experimentiere da noch und das ist auch so gewollt.

Metro Exodus

Munition ist aber wie immer knapp, aber jetzt kann ich mir Kugeln für ein Druckluftgewehr, das ich im Übrigen auch immer dabei habe, jederzeit aus gefundenem Material selbst basteln. Das Gewehr leistet im Notfall gute Dienste und ist auf jeden Fall ein nettes Feature, sollte meine Munition für meine anderen Waffen mal ausgehen. Und das ist leider öfter der Fall, als mir lieb ist.

Eigentlich wollte ich ja unerkannt durch’s Spiel schleichen. Das funktioniert aber nur bei menschlichen Gegnern wirklich gut, was aber kein Nachteil ist. Ballerspaß kann ich somit mit heimlicher Vorgehensweise kombinieren und es wird keine Sekunde langweilig. Denjenigen, die ebenfalls heimlich, still und leise an Feinden vorbeihuschen wollen, sei gesagt: Es gibt fast immer einen Weg. Der will nur gefunden werden. Hier ist den Entwicklern nämlich ein großes Lob auszusprechen. Fast alle Umgebungen sind so gestaltet, dass viele verschiedene Wege zum Ziel führen. Da heißt es dann eben die Augen offen halten und auf günstige Gelegenheiten warten. Da die zusammengebastelten Waffen oft klemmen und Munition nur begrenzt vorhanden ist, sollte man sowieso, wenn möglich, jedes Aufsehen vermeiden.

Mein Fazit

Ich finde jedenfalls, dass Metro Exodus eine wunderbar gelungene Mischung aus Action, Stealth und Story bietet. Wer allerdings einen klassischen Ego-Shooter sucht, wird vielleicht ein wenig enttäuscht sein, denn das Game besticht eher mit seiner tiefgehenden Hintergrundgeschichte und der wundervollen Umgebung. Kleine Unzulänglichkeiten, wie beispielsweise die teilweise hakelig wirkenden Dialoge, werden dadurch mehr als ausgeglichen. Meine Erwartungen hat Metro Exodus jedenfalls weit übertroffen.

Metro Exodus

Metro Exodus erscheint am 15. Februar 2019 für PC, PlayStation 4 und Xbox One. Mehr Infos gibt es auch auf unserer Metro Exodus Themenseite.

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