Im GAMERZ.one Review: Die Razer BlackWidow Chroma V2

Razer ist für qualitativ hochwertige Hardware für Gamer bekannt. Qualität kostet aber auch. Doch ob der Preis immer gerechtfertigt ist? Knapp 190 Euro für eine verdammte Tastatur? Das gehört überprüft! Und daher haben wir uns die Razer BlackWidow Chroma V2 abgeholt und mal in unserem Test näher betrachtet!

Es gibt viel Gaming Gear da draußen. Von teuer und scheiße bis billig und geil ist alles dabei. Oder wahlweise auch anders herum. Razer gehört in der Regel zur Kategorie geil, aber nicht ganz billig. Und in diese Kategorie fällt die Razer BlackWidow Chroma V2 – mit zwei ganz minimalen, sagen wir mal, Verbesserungswünschen.

Was verbirgt sich hinter der BlackWidow Chroma V2?

Die BlackWidow bekleidet die Königsklasse unter den mechanischen Tastaturen von Razer. Die erste Version kam in der Gamer-Szene schon sehr gut an. So war sie extrem zuverlässig, qualitativ hochwertig verarbeitet und leistete sich eigentlich keine nennenswerte Schwächen.

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Beim Modell-Update, der BlackWidow Chroma V2, setzt Razer auf eigens entwickelte Switches, die 80 Millionen Tastenanschläge aushalten sollen. 30 Millionen Anschläge mehr als “Standard”-Switches. Ist natürlich absolutes Marketinggewäsch – soviel will ich an dieser Stelle einmal klar stellen. Faktisch halten die Tasten ein ganzes Tastaturleben lang. Die Switches gibt es bei der BlackWidow Chroma V2 in grün (Clicky und Taktil), orange (Taktil und Silent) und gelb (Liniear und Silent). Ich habe in diesem Fall die grüne Variante getestet.

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Technisch absolue Spitzenklasse

Ich persönlich will gar nichts anderes mehr als mechanische Tasten. Ich hasse Rubberdome-Tastaturen. Sie sind indirekt, schwammig, kein klar definierter Druckpunkt, schwerfälliger und sind dadurch ermüdend beim Schreiben von längeren Texten. Ich habe seit einiger Zeit die Cherry MX3 mit braunen Switches im Gebrauch und war hier auf Anhieb begeistert. Taktil und leise – perfekt. Dachte ich.

Aber ganz ehrlich: Meine alte Tastatur ist ein Witz gegen die Razer BlackWidow Chroma V2. Razer hat hier wirklich eine sau gute Arbeit geleistet. Noch nie habe ich mit einer derartigen Leichtigkeit lange Texte geschrieben, präzise Befehle in Games ausgeführt und verdammt nochmal einfach eine Menge Fun gehabt.

Clicky? Silent? Liniear? Tactile? WTF!?

Du kannst mit den Begriffen nichts anfangen? Kein Problem! Wir erklären es Dir: Mechanische Tasten einer Tastatur haben den Vorteil, dass sie anders als bei normalen “Rubberdome”-Tastaturen Feedbacks liefern können, wesentlich langlebiger und direkter bei der Eingabe sind.

Clicky bedeutet in dem Fall, dass die Taste hörbar auslöst, es ertönt also ein Klicklaut, wenn Du die Taste drückst und die Tastatur ein Signal absendet.

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Bei Silent Switches entfällt dieses klicken, die Tastatur ist dadurch leiser. Außerdem werden bei Silent-Tasten weitere Maßnahmen ergriffen, damit die Tastatur etwas leiser ist.

Taktil oder Tactile bedeutet, dass du die Auslösung der Taste auch im Finger spüren kannst. Man merkt, wie der mechanische Schalter einen Widerstand überwindet und man weiß, dass die Auslösung stattfand.

Bei Linear Switches hingegen entfällt diese fühlbare Komponente, der aufzuwendende Druck der Taste ist über den gesamten Hubweg gleich.

Welche Switche sollte man nehmen?

Das ist reine Geschmackssache! Es gibt Switche mit hohem Widerstand und größerem Kraftaufwand (z.B. 65g Druck) oder leichterem Widerstand, z.B. Switches, bei denen 45g Druckkraft nötig sind um sie auszulösen. Es gibt leise Switche, laute Switche und Switche mit und ohne taktilem Feedback. Vor dem Kauf sollte man die unterschiedlichen Arten mal gefühlt und gehört haben – jeder hat hier andere Präferenzen. Da mechanische Tastaturen deutlich teurer sind als normale Tastaturen, sollte man sich schon sicher sein den für sich richtigen Switch gefunden zu haben.

Was ist ein Rubberdome!?

Es gibt grundsätzlich zwei Arten von Tastaturen: Die Mechanischen und die Rubberdome-Tastaturen. Bei mechanischen Tastastaturen sorgen Metallfedern für die Auslösung des Signals und den anschließend notwendigen Tastenhub. Mechanische Tasten sind dabei in der Regel gleichmäßiger, weicher und mit durchgehend gleichem Kraftaufwand zu bedienen.

Bei Rubberdome-Tastaturen hingegen sorgen nicht Metallfedern für die Auslösung und den Tastenhub, sondern eine Gummimatte mit Erhebungen bzw. Kuppeln (daher der Name Rubberdome), in denen ein Stempel dafür sorgt, dass auf der Leiterplatte der Tastatur ein Kontakt geschlossen und damit das Signal abgeschickt wird. Die Kuppeln federn dabei wieder in ihre Ursprungsposition zurück.

Typischer Rubberdome-Aufbau im Beispiel (Bildquelle: Wikipedia)

Nachteil der Rubberdomes: Sie sind sehr viel träger zu bedienen und man benötigt deutlich mehr Kraft zum Auslösen des Signals. Zudem muss man zudem den Druck konstant erhöhen, bis die Taste plötzlich nachgibt und das Signal erzeugt. Das führt dazu, dass das Schreiben von längeren Texten schneller zur Ermüdung führt und für die Hände und Finger deutlich anstrengender ist. Der (einzige) Vorteil von Rubberdome-Tastaturen: Sie sind wesentlich günstiger.

Die Switches lösen sauber und wie gewünscht aus. Kein schwammiges Tippen, messerscharfe Umsetzung der Eingaben und wenn man sich einmal auf die Tastatur eingeschossen hat, vertippt man sich so gut wie gar nicht. Und dieses “einschießen” war ein gefühlter Wimpernschlag lang. Auf bisher keiner Tastatur habe ich mich so schnell eingelebt und so sauber und präzise Eingaben vorgenommen wie mit der BlackWidow Chroma V2. Ich weiß, wovon ich rede: Ich tippe als Programmierer und Redakteur extrem viel. Und ich tippe in der Regel blind. Und als fest angestellter Programmierer/IT-ler kommt man mit Dutzenden diverser Tastaturen zweifelhafter Qualität in Kontakt…

Bonus obendrein: Fünf frei programmierbare Zusatztasten am linken Rand der BlackWidow Chroma V2 ergänzen die Tastatur perfekt. Standardmäßig sind sie unbelegt, was zur Eingewöhnung tatsächlich sehr sinnvoll war. Kennt man diese zusätzliche Tastenreihe noch nicht, denkt man öfter mal “Verflucht, ich hab doch Shift gedrückt!”. Nope, es war die Makrotaste… Nicht auszumalen, was passiert wäre, wenn da irgendeine Funktion platziert gewesen wäre.

Ebenso an Bord ist ein zusätzlicher USB-Port und ein Kopfhöreranschluss rechts an der Tastatur. Extrem praktisch, wenn man schnell mal ein Headset oder einen USB-Stick anschließen will.

Etwas lauter wirds schon

Ich will das nicht als Nachteil bezeichnen, aber dennoch einmal einbringen: Die Lautstärke der BlackWidow Chroma V2. Denn, das muss man sagen, sie ist ganz bestimmt kein Leisetreter. Im Gegenteil: Mit den grünen Razer Switches legt die Tastatur schon eine ziemliche Lautstärke an den Tag. Gefühlt in etwa doppelt so laut wie meine Cherry MX3.

Nun ist Lautstärke a) sowieso ein sehr subjektiv wahrgenommener Punkt und b) in der Regel wird man sicherlich Kopfhörer zum Zocken aufhaben. Falls nicht und man ist lautstärkeempfindlich, der sollte vielleicht zu den orangenen Switches greifen, die zwar taktil, aber leise(r) sein sollen. Ähnlich wie die braunen Switches von Cherry.

Optisch und qualitativ eine Granate

Nicht nur technisch top, auch Optisch alles andere als ein Flop. Sieht wunderbar aus, ist unfassbar gut verarbeitet und fasst sich auch super an. Ich will nicht behaupten, dass es die am besten verarbeitete Tatsatur ever ist, aber die BlackWidow Chroma V2 spielt hier auf ganz hohem Niveau mit. Anders als bei vielen anderen Tastaturen ist das Spiel der Kappen unglaublich gering, was der Präzision beim Tippen massiv zugute kommt.

Die BlackWidow Chroma v2 ist recht schwer und etwas klobiger als andere Tastaturen. Was ich in diesem Fall als recht positiv betrachte, spricht es doch für gute Qualität. Auch ist sie etwas höher, weswegen eine Handballenablage durchaus sinnvoll ist. Und die liefert Razer auch gleich mit. Ebenso sehr hochwertig verarbeitet und besteht aus mit Kunstleder überzogenem Schaumstoff. Sehr weich, wirklich extrem angenehm und entlastet die Handgelenke deutlich spürbar.

Dabei wird die Handballenablage nicht über billige Plastikclips mit der Tastatur verbunden, sondern mittels Magneten. Diese sind auch stark genug um auch bei intensiveren Gaming-Sessions an Ort und Stelle zu verbleiben. Außerdem sorgen rutschfeste Gummifüße unter der Tastatur und der Handballenablage dafür, dass die BlackWidow Chroma v2 zuverlässig an seinem Platz bleibt.

Übrigens: Die Tastatur ist kompatibel zu den Cherry Switches. Ihr könnt also auch andere Tastenkappen verwenden, die mit dem Cherry-System kompatibel sind. Beispielsweise ja interessant für MMO-Zocker, die ihre Tasten komplett einfärben wollen. Aber das ist im Grunde eigentlich kaum notwendig: Jede Taste lässt sich einzeln beleuchten!

Customization en masse.

Bei der Razer BlackWidow Chroma V2 lässt sich quasi jeder Furz über die Synapse Software von Razer einstellen. Von der Farbe und den Farbeffekten der RGB-Beleuchtung jeder einzelnen verfluchten Taste (MEGA!) über die Einrichtung von Makros, Umschalten der Tastatur in den Game-Mode, der beispielsweise die Windows-Taste deaktiviert, bis hin zur Funktionsänderung jeder einzelnen Taste lässt Razer eigentlich keinen Wunsch offen. Also, zumindest fällt mir an dieser Stelle nichts ein.

Chroma Apps übrigens passen die Beleuchtung der BlackWidow Chroma V2 dem aktuellen Spielgeschehen an. Getestet hab ich das beispielsweise mal in Call of Duty: Black Ops 3, wo alle drei gerade im Einsatz befindlichen Chroma-tauglichen Razer Gadgets dann auch bei Start des Games im BO3 typischem Orange erleuchteten. Bei Treffern leuchtet alles gelb auf und wenn man stirbt erstrahlt alles in Blutrot. Aber ganz perfekt ist das Ganze noch nicht: Ist man in der Game-Lobby, ist die Beleuchtung komplett aus. Und das kann problematisch werden… Dazu gleich mehr.

Razer Synapse: Chroma Einstellungen
Razer Synapse: Chroma Einstellungen

Und es gibt sogar Statistiken! Leider nur für Games, aber hey, jetzt weiß ich zumindest, wie viele Granaten ich heute in Black Ops 3 geworfen habe! Es waren 46. Wie viele davon auch erfolgreich waren… Nun ja. Lassen wir das…

Zwei Dinge, die man bemängeln kann…

Es gibt leider bei aller Perfektion und Funktionsvielfalt auch zwei Kleinigkeiten, die man an der BlackWidow Chroma V2 bemängeln kann: Das Eine ist, sie hat keine dedizierten Multimediatasten. Man könnte sie natürlich auf die Makrotasten legen, doch ansonsten gibt es nur die üblichen unterbelegten F-Tasten, die per FN-Taste ausgelöst werden können. Ist etwas unbequem, vor allem wenn man wirklich mal SCHNELL den Sound muten oder leiste stellen will.

Und SCHNELL ist dann auch mal gar nicht, denn da kommt der andere und leider auch nicht zu vernachlässigende Kritikpunkt, die Beleuchtung der Tasten. So genial diese auch ist: Warum, Razer, ist die Unterbelegung verdammt noch mal NICHT beleuchtet, sondern auf die Kappe gedruckt? Gerade wenn man in einer relativ dunklen Umgebung ist, erkennt man die Unterbelegung der Tasten so gut wie gar nicht.

Bei schwachem Umgebungslicht ist die Unterbelegung der Tasten der BlackWidow Chroma V2 kaum zu erkennen. Sehr schade und insbesondere bei den Medientasten sehr, sehr unpraktisch! Punktabzug.

Das macht das Auffinden der Sonderzeichen oder gar der Multimediatasten extrem schwierig. Wer die Belegung nicht auswendig kennt und es gerne dunkler im Raum hat, der hat hier ein echtes Problem. Uncool, Razer! Ihr beweist ja bei der Ornata, dass es auch anders geht. Auf Nachfrage stellte sich heraus, dass das viel mit der Kompatibilität zu den Cherry-Switches zu tun hat. Trotzdem denke ich, dass man dieses Problem bestimmt lösen kann.

Auch hat die Beleuchtung einen weiteren Nachteil. Sollte sie mal komplett deaktiviert sein, wie es im Spiel durch die Chroma-Apps teilweise passiert, kann man nahezu gar nicht mehr erkennen, welche Taste man gerade unterm Finger hat. Da herrscht denke ich noch ein wenig Nachbesserungsbedarf in der Software…

Fazit: Die Razer BlackWidow Chroma V2, trotz zweier Schwächen leider total Porno!

Fragt man mich, ist das Fazit glasklar. Auch wenn die BlackWidow Chroma V2 von Razer zwei Schwächen besitzt, ist diese Tastatur definitiv mehr als nur einen Blick wert. Sie tippt sich extrem angenehm, bewegt sich qualitativ in absoluter Spitzenklasse und ist verdammt präzise zu bedienen.

Haptisch ausgezeichnete Materialien, angenehm softe und wirksam entlastende Handballenablage und die vielfältigen Konfigurationsmöglichkeiten machen die BlackWidow Chroma V2 zum (beinah) absolut perfekten Begleiter in sämtlichen Situationen. Dafür muss man jedoch auch ungefähr 190 Euro auf den Tisch legen, soviel kostet aktuell der Spaß auf Amazon*.

Einzig die fehlende Beleuchtung der Tastenunterbelegung kostet der Gamer-Tastatur die absolut uneingeschränkte Empfehlung, unserm Editors Choice. Dafür gibt aber hochverdientes Gold für die BlackWidow Chroma V2 von Razer. Chapeau!

Bildergalerie Razer BlackWidow Chroma V2

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1 Kommentar zu “Im GAMERZ.one Review: Die Razer BlackWidow Chroma V2”

  1. Ich bin auch Razer Fan, auch wenn ich seid Man O war das Gefühl habe das Razer sich nicht für seine Kunden interessiert, mit der Hyperflux merkte man da sie vielleicht doch Angst um ihre Beliebtheit haben, die hat leider zu wenig LEDs, is aber ein geiler Funk Ersatz

    an sich mag ich Razer, aber die sollten mal mehr über ihre Artikel schauen wie diese aufgebaut sind, sonst denkt man die wären noch faul oder durch dat viele geld leichtsinnig geworden, eigentlich is razer ja genial, wenn sie nur interesse an ihren Macken hätten.

    Das mit der FN Beleuchtung nervt mich auch, das heisst Taste suchen, und DANN erst auf FN drücken, was für über 100 € schon leicht schäbig is RAZER!! Ihr gehört zu den größten also kann man auch dementsprechend was erwarten bitte

    Aber gut, da ich schon ne Maus von denen hab kommt jetz nochmal ne Blackwidow diesmal mit Gelben Switches, mega gespannt

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