EGX Berlin 2018 – Anders…aber auch gut

Die EGX in Berlin ist vorbei. Wir waren mit einem kleinen Team vor Ort und haben uns die Messe, die das erste mal in Deutschland veranstaltet wurde, mal genauer angeschaut. Hier ein kleiner Bericht mit unseren Eindrücken.

Vom 28.09. bis zum 30.09.2018 fand in diesem Jahr zum ersten Mal die Gaming Messe EGX in Berlin statt. Activision war mit Black Ops 4 vor Ort, und auch die großen Köpfe von Treyarch und Beenox, wie David Vonderhaar, Jason Blundell, Jonathan Moses und Thomas Wilson
hatten ihr Erscheinen angekündigt. Als Call of Duty Fan war allein das für mich schon Grund genug, diesem Neuling der Gamingmessen auf deutschem Boden, einen Besuch abzustatten.

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Gesagt, getan. Freitag morgen ging es aus dem Zug direkt zur STATION Berlin, eine urige und sehr attraktive Location mit Fabrikhallen-Charakter. Etwas zu früh angekommen, wartete ich also mit einigen anderen vor den Schranken des Eingangs.

Beworben wurde die EGX Berlin ja unter anderem damit, dass die Tickets streng limitiert seien und dadurch die Wartezeiten an den jeweiligen Spielstationen dementsprechend kurz ausfallen sollten. Wie kurz diese Wartezeiten dann an diesem Freitag tatsächlich ausfielen, konnte um diese Uhrzeit jedoch noch niemand ahnen.

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Es wurde so langsam 11 Uhr. Und vor den Toren sammelten sich zu meiner Verwunderung nur etwas um die 150 Personen. Nun ja, dachte ich mir, vielleicht wird es ja noch voller. Doch allein diese 150 Personen machten die Einlass-Situation an diesem ersten Tag zu einem kleinen Desaster.

Zuerst wurden die Besucher auf das Gelände gelassen, Taschenkontrolle war angesagt. Doch wer jetzt meinte, das Schlange stehen wäre damit erledigt gewesen, der irrte sich. Es gab kleine Häuschen, an denen man entweder sein Ticket aus dem Vorverkauf gegen ein Bändchen tauschen, ein Tagesticket erwerben oder sich mit der Playstation App als PS+ Mitglied sein Bändchen etwas schneller als der Rest besorgen konnte.

Nun ja, nett gedacht, aber ein Häuschen für die große Masse an Vorverkauf Tickets, besetzt mit zwei Personen, war dann schon etwas dürftig. Die anderen Häuschen wurden dafür kaum genutzt.
Dementsprechend wurde es dann gut 11:45 Uhr bis alle in der Halle waren. Auch gab es keinen speziellen Eingang für Presse oder Aussteller, da muss natürlich dringend nachgebessert werden.

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Zum Glück hatte ich am Ende des Tages ein kurzes Gespräch mit jemandem von der EGX über die Einlass Situation, doch dazu später mehr.
In der ersten Halle angekommen, war ich doch ein wenig überrascht. Sehr weitläufig, drei Food-Trucks und Getränkestände, eine Retro-Ecke, Sitzgelegenheiten mit Tischen und etwas Merchandising. Das ganze ließ die Halle doch etwas leer und riesig erscheinen, bei den wenigen Besuchern am Freitag sogar noch etwas leerer und riesiger.

Auf zur nächsten Halle, wo Sony mit seiner PS4 und den entsprechenden Spielen das Gesamtbild dominierte. Doch Black Ops 4 konnte man nicht nur auf der PS4 sondern auch in einem eigenen Bereich auf dem PC spielen.
Playstation VR war auch vertreten, sowie einige kleinere Indie-Titel, welche mich aber durchaus überraschen konnten.

Alles in allem sehr übersichtlich und Raum mäßig gut organisiert.
Natürlich waren die Wartezeiten an einem Tag mit so wenigen Besuchern fast gleich Null. So konnte ich bereits am ersten Tag der Messe ALLES anspielen, was angeboten wurde, bzw. mein Interesse weckte.

In einer weiteren Halle waren neben Pen & Paper und Brettspiele auch der competitive Bereich angesiedelt, welcher unter dem Motto „Watch. Learn. Compete.“ den Besuchern das Thema Esports näher bringen wollte. Auch die Playstation Masters in den Kategorien „Rainbow Six Siege“ und „Rocket League“ wurden in dieser Halle abgehalten. Wer also den Profis mal auf die
Finger schauen wollte, konnte dieses hier tun.

Doch leider herrschte gerade in diesem Bereich den Tag über gähnende Leere. Ein Blick auf die Uhr. 15 Uhr. Um dieser Uhrzeit wurde es dann doch noch etwas voller, da wie für den Freitag geplant, ein günstigeres Nachmittags-Ticket zu haben war. Aber diese kurze Aufstockung der Besucheranzahl hielt nicht lange an, da viele um diese Zeit schon alles
gesehen und gemacht hatten und sich bereits auf den Heimweg machten. So blieb es bis zum Ende doch etwas ruhig.

Doch was konnte man tun, um den Tag zu füllen, wenn man schon alles gesehen hat? Ein Panel oder einen Vortrag besuchen. Und davon wurden sehr viele angeboten. Themenbereiche von Gaming-Journalismus, Indie-Spielen, Berufsfeldern im Video Spielbereich bis zu verschiedenen Vorträgen und Präsentationen einiger Entwickler war alles mögliche vertreten.

Samstag. Tag 2 für mich und die EGX.
Überraschung! Scheinbar hatte man auf die Kritik am Vortag reagiert. Was auch dringend nötig war, denn es wurde voll. Aus verkauftes Haus. Es
gab zwar noch immer keinen Eingang für Presse und Aussteller, jedoch wurde der Einlass diesmal anders geregelt.

So wurden die Besucher schon weit vor 11 Uhr auf das Gelände und durch die Taschenkontrolle gelassen um sich dann ihr Bändchen für den Einlass an jeder beliebigen Hütte abzuholen und anschließend vor den Türen der Halle auf die Öffnung der Messe zu warten.

Diese Änderung hat den Einlass wirklich beschleunigt. An dieser Stelle nochmal Danke für die schnelle Anpassung an die Gegebenheiten.
Diesmal wirkten die Hallen nicht mehr leer und verlassen. Doch obwohl es merklich voller war, war meiner Meinung nach die Stimmung besser. Auch die Wartezeiten bei den Spielen hielten sich mit maximal 15-20 Minuten (teils aber auch weniger) durchaus im erträglichen Rahmen.
Und am Samstag waren sogar die Panel und Vorträge so wie der competitive Bereich sehr gut besucht.

Mein Fazit:
Die EGX Berlin war erfrischend anders. Nicht so hektisch, weniger warten, mehr spielen. Auch fehlten die von der Gamescom bekannten und von mir so gehassten „Schrei vor der Bühne wie bekloppt, dann bekommt ihr ein oder zwei Shirts in die Menge geworfen“ Aktionen. Es ist halt mehr auf ein Erwachsenen Publikum zugeschnitten. Jedoch wäre der eine oder andere Fan-Service mit ein paar kleinen Giveaways schon ganz nett gewesen.

Etwas, was die EGX ebenfalls von den anderen Messen unterscheidet: Panels. Viele Panels und viele gute Vorträge mit sehr guter Moderation. Hier konnte man neben der ganzen Zockerei noch jede Menge lernen und erfahren.
Natürlich gibt es auch ein wenig Kritik. Es fehlten halt die großen Namen wie Nintendo und Microsoft. So beschränkte sich die Anzahl der präsentierten Spiele natürlich, und es gab auch nur drei große Spiele, die man noch nicht auf der Gamescom hätte anspielen können.

Irgendwie brauchte man dadurch nicht so lange Zeit, um letztendlich alles zu sehen und zu spielen was man wollte. Daher setzten sich eine Menge Besucher, welche an Panels jetzt nicht wirklich interessiert waren, frühzeitig ab. Es wurde ja auch ein günstiges Ticket für alle drei Tage angeboten.

Wer jetzt aber ausschließlich zum Spielen gekommen war, wäre auch durchaus mit einem Tagesticket gut gefahren und hätte nichts verpasst.

Zum Thema Essen und Trinken: Es gab drei Food-Trucks. Jedoch nur Burger, irgendwas mit Curry und Hühnchen, Crepes und ähnliches. Also keine große, vor allem keine günstige Auswahl. Irgendwas mit Pommes und Wurst für den kleinen Geldbeutel wäre schön gewesen.

Die Getränkepreise könnten eventuell auch mal angepasst werden, alle Getränke zum gleichen Preis von 3€ anzubieten macht nur Sinn, wenn der Inhalt nicht zwischen 0,33l und 0,5l variiert.

Doch auch wenn nicht alles beim ersten mal rund lief, so ist die EGX Berlin auf einem guten und richtigen Weg und hat bei ein paar Änderungen, ein klein wenig mehr Entertainment und ein paar mehr Aussteller, durchaus das Potential, sich neben der Gamescom in Deutschland als
feste Größe zu etablieren. Gerade weil sie das Erwachsenen Publikum anspricht, mehr auf Klasse statt Menschen-Masse setzt und durch die Vielfalt der Vorträge für Abwechslung sorgt.

Mich würde es auf jeden Fall freuen, die EGX Berlin auch im kommenden Jahr wieder besuchen zu können.

Bilder by @Chrangus

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