Gestern, am 10. April 2018, war es wieder soweit. In 14 Kategorien wurden die Gewinner der Deutschen Computerspielpreises (DCP) gekürt. Insgesamt erhielten die Spiele ein Preisgeld von 560.000 Euro, wobei 110.000 Euro auf den Hauptpreis „Bestes Deutsches Spiel” entfielen.
Der DCP ist der wichtigste Preis für Computerspiele „made in Germany“ und wurde 2018 nun zum zehnten Mal verliehen. Träger des Preises sind die Bundesrepublik Deutschland, vertreten durch das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI), und der game – Verband der deutschen Games-Branche. Die diesjährige Preisverleihung in München wurde mit Mitteln des Freistaates Bayern gefördert.
Bewusstsein für das Potential der Games-Industrie steigt
Vor zwei Jahren durfte ich bereits einmal die Preisverleihung besuchen und war damals etwas schockiert, wie sehr die Laudatoren versuchten, sich beim Publikum anzubiedern und wie wenig Bewusstsein für das Potential der Game-Industrie vorhanden war.
Das hat sich während der letzten zwei Jahre meinem Gefühl nach allerdings grundlegend verändert. Die Veranstaltung war nun nicht mehr steif und nichtssagend, sondern sie hat sich wirklich zu einem bedeutenden Event der deutschen Games-Branche gemausert. Das mag auch daran liegen, dass nun auch Wert darauf gelegt wurde, möglichst viele Gäste rund um die Games-Industrie einzuladen, womit ein reger Informationsaustausch in Gang kam. Waren vor zwei Jahren außer den nominierten Entwicklern gefühlt nur noch ein paar Pressevertreter anwesend, so tummelten sich nun jede Menge Vertreter von Firmen und Verbänden im Kesselhaus & Kohlebunker in München und ließen ausgelassene Partystimmung aufkommen.
Die feierliche Gala, mit insgesamt 700 geladenen Gästen, wurde witzig und charmant von Barbara Schöneberger moderiert. Sie begrüßte zahlreiche prominente Laudatoren wie Nova Meierhenrich, Eva Padberg und Olli Schulz auf der Bühne.
Dorothee Bär, Staatsministerin für Digitalisierung, konnte leider nicht persönlich anwesend sein, richtete sich aber per Videobotschaft an die Gäste. Sie verkündete, dass sie künftig sowohl für den Deutschen Computerspielpreis zuständig sein wird als auch für die Belange der Games-Branche in Deutschland wie die geplante Förderung auf Bundesebene.
Es scheint, als würde man nun erkennen, welchen Einfluss die Games-Branche auch auf andere Industriezweige hat und wie groß die Wirtschaftskraft eigentlich ist, die dahintersteckt. Eine erfreuliche Entwicklung, wie ich meine.
Witch It räumt kräftig ab
Über zwei Stunden dauerte die Preisverleihung, die auch von jeder Menge emotionaler Augenblicke geprägt war.
Strahlender Sieger des Abends war das Spiel Witch It. Die Entwickler von Barrel Roll Games aus Hamburg heimsten gleich drei Preise ein: Bestes Jugendspiel, Bestes Internationales Multiplayer-Spiel und Bestes Deutsches Spiel. Die begehrte Trophäe für das beste deutsche Spiel wurde von Ministerpräsident Dr. Markus Söder überreicht.
Die Sieger dieses Abends
Hier haben wir für euch noch einmal alle Gewinner des Abends zusammengestellt.
Bestes Deutsches Spiel (dotiert mit 110.000 Euro + 60.000 Euro Medialeistungen)
- Witch It (Barrel Roll Games, Hamburg)
Bestes Kinderspiel (dotiert mit 75.000 Euro + 40.000 Euro Medialeistungen)
- Monkey Swag (Tiny Crocodile Studios & kunst-stoff, Berlin)
Bestes Jugendspiel (dotiert mit 75.000 Euro + 40.000 Euro Medialeistungen)
- Witch It (Barrel Roll Games, Hamburg)
Bestes Serious Game (dotiert mit 40.000 Euro)
- Vocabicar (Quantumfrog, Oldenburg)
Bestes Mobiles Spiel (dotiert mit 40.000 Euro)
- Card Thief (Arnold Rauers, Berlin)
Bestes Gamedesign (dotiert mit 40.000 Euro)
- TownsmenVR (Handy Games, Giebelstadt)
Beste Innovation (dotiert mit 40.000 Euro)
- HUXLEY (Exit Adventures, Berlin)
Beste Inszenierung (dotiert mit 40.000 Euro)
- The Long Journey Home (Daedalic Entertainment Studio West, Düsseldorf)
Bestes Internationales Spiel (undotiert)
- Assassin’s Creed Origins (Ubisoft)
Beste Internationale Spielewelt (undotiert)
- Horizon Zero Dawn (Guerilla Games / Sony Interactive Deutschland)
Bestes Internationales Multiplayer-Spiel (undotiert)
- Witch It (Barrel Roll Games, Hamburg)
Nachwuchspreis mit Konzept (dotiert mit 50.000 Euro)
- Ernas Unheil (1.Platz und 35.000 Euro) Aileen Auerbach, Jessica Bodamer, Lisa Forsch, Olga Trinova, Talea Sieckmann / HTW Berlin
- Sunset Devils (2. Platz und 15.000 Euro) Andreas Illenseer / Carl-Hofer-Schule, Karlsruhe
Nachwuchspreis mit Prototyp (dotiert mit 50.000 Euro)
- Fading Skies (1.Platz und 35.000 Euro) Marc Fleps / HAW Hamburg
- Realm of the Machines (2. Platz und 15.000 Euro) Julian Ludwig, Sebastian Jantschke, Stefan Held, Wanuscha Nourbakhsh, Alina von Petersdorff, Sharon Schwaab, Maximilian Miesczalok, David Ernst, Pascal Marschar / Mediadesign Hochschule München
Publikumspreis (undotiert)
- ELEX (Piranha Bytes, Essen)
Sonderpreis der Jury (undotiert)
- Friendly Fire (Charity Aktion)
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