Shadow – eine Kampfansage an High-End PCs

Shadow. Ein neuer Game-Streaming-Service, der alles auf den Kopf stellt, was man zu wissen geglaubt hat. Remote-Gaming? Auf einem PC in 1000km Entfernung? Das kann nicht funktionieren. Oder? Nein. Absolut nicht. Oder etwa doch!?

Ich war Anfang Mai in Hamburg eingeladen zu einer Präsentation von Shadow. Ich hatte mich für dieses Produkt von Blade schon zur gamescom 2017 sehr interessiert, konnte den dortigen Termin wegen Überschneidungen leider nicht wahrnehmen. Nun hat es endlich in Hamburg geklappt und möchte Euch an dieser Stelle etwas über diese absolut interessante Technologie, beziehungsweise über diesen Service berichten.

Eine Kampfansage an Highend-PCs

Was ist Shadow eigentlich? Es ist eigentlich keine neue Technologie, und dennoch etwas komplett Neues. Es handelt sich hierbei um einen Service, der dir für lächerlich wenig Geld einen Highend-PC zur Verfügung stellt, mit dem du sämtliche Tripple-A-Highend-Games bei 60FPS in 4K oder maximal 144FPS in FullHD zocken kannst.

CyberGhost VPN

Und dieser Highend-PC steht nicht bei Dir zu Hause. Und das ist das eigentlich kuriose, wie geniale an der Sache.

Shadow Box – Kleiner Rechner mit großem Oho-Effekt

Was ist Shadow genau?

Die ITler unter uns werden diese Technik kennen: Shadow ist ein “Remote Desktop”. Oder vielmehr eine Art Remote-Desktop, denn hier wird nicht das RDP oder ähnlichem, sondern ein proprietäres Protokoll eingesetzt, das sicherstellen soll, dass latenzfrei gezockt werden kann.

WERBUNG

Ja, GEZOCKT. Shadow ist explizit an Gamer ausgerichtet! Ich hatte das erste mal, als ich von Shadow hörte, gehörig Zweifel daran, ob das wirklich funktionieren kann. Ich meine, hall0? Der Rechner steht im Rechenzentrum. Von da aus muss das Bild zu mir kommen und die Tastatur-, Maus-, Controllereingaben zum entfernten PC hin und da umgesetzt werden. “Das dauert doch alles viel zu lang!”, hab ich immer gedacht.

Nun wurde ich aber doch eines Besseren belehrt: Shadow funktioniert. Tadellos, 1a und in maximal 4K bei 60FPS. Das. Ist. Einfach. Wahnsinn!

Die Technik von Shadow

Es handelt sich um einen “PC”, der dem Nutzer exklusiv im Rechenzentrum zur Verfügung steht. 12GB RAM, ein Xeon Prozessor mit 8 dedizierten Threads und 256GB Speicherplatz. Außerdem gibt es eine 1Gbit Internetanbindung. Und zum Zocken steht eine Nvidia GTX 1080 zur Verfügung. Dediziert. Nicht mit anderen geshared, wie es ansonsten bei virtuellen Serversystemen der Fall ist. Die Leistung steht zu 100 Prozent zu jeder Zeit zur Verfügung. Tag und Nacht. 24 Stunden lang, 365 Tage im Jahr. Oder 366 Tage, wenn gerade mal wieder ein Schaltjahr ist.

Eins der Rechenzentren – oder auch Datacenter – von Blade, wo Shadow gehostet wird. Dediziert, mit niemandem geteilt. Hier wird ausschließlich aus der Ferne gezockt!

Und es ist ein vollwertiger Windows 10 PC. Absolut vollwertig, unter eigener Kontolle, unter eigener Verantwortung. Niemand sonst, außer man selbst hat Zugriff auf diesen PC. Man kann hier alles* machen, wie auf einem PC, der bei einem selbst zu Hause steht. Nur, dass er eben im Rechenzentrum steht. Steam, Origin, Photoshop, Sony Vegas – lässt sich alles installieren. Call of Duty: Black Ops 3 inklusiver aller Patches, DLCs und Co ist übrigens in etwa 15 Minuten installiert. Was sind schon 100GB bei 1Gbit Downspeed? Lächerlich!

WERBUNG

*Alles – Naja. Nicht ganz. Das System darf immer unter der Prämisse der Fair-Use-Basis genutzt werden. ETH- und Monero-Mining sind absolut und strengstens untersagt. Genauso wie alles, was die Hardware auf Dauer schädigen kann. Aber: Wenn du mal 3D-Modelle berechnen willst, wissenschaftliche Berechnungen fürs Studium oder so – dies ist erlaubt. Wichtig dabei zu wissen ist: Nicht übertreiben! Am besten vorher mit Blade in Kontakt treten – Fair Use eben!

Japp – ihr seht richtig. Auch Multiplayer lässt sich ohne Probleme zocken. Geprüft und für gut befunden mit Fortnite. Oder Vottneit, wie Gustaf mitF sagen würde.

Moment. Rechenzentrum? 500km entfernt! Wie connecte ich da verdammt nochmal hin!?

Ganz einfach: Verbinden kann man sich zum Rechner mittels der Shadow App. Die gibt es für Windows, Linux, Mac, iOS (etws später, weil Apple hier herumzickt), Android. Ja: Man kann Shadow auch auf dem Smartphone nutzen. Und FarCry 5 drauf zocken. Mit 144FPS. High-End Grafik. Mit Xbox Controller. Via Bluetooth mit dem Handy verbunden. In FullHD. Ru-ckel-frei. Nein, ABSOLUT KEIN WITZ! Ich habs gesehen. Ich habs ausprobiert. Geil! GEIL!

Oder man holt sich die Shadow Box. Das ist ein kleiner, schnuckeliger Mini-PC, quasi wie eine kleine Konsole. Ca. 19 x 18 x 11cm. Nicht unbedingt extrem Leistungsfähig, aber leise, mit dediziertem Grafikeinheit für die bessere Bildausgabe und relativ günstig (Kaufpreis 120 Euro, Mietpreis 8 Euro). Für den Fall, dass man keinen PC/Laptop zu Hause hat oder auf dem Wohnzimmer-TV zocken möchte.

Da sindse! Die Shadow-PCs. Jaja, keine richtigen PCs. Aber: Vollwertige, dedizierte Grafikkarten. Für alle, die Shadow mieten. Und die Leistung, die man bucht, steht einem 24/7 an 365 Tage im Jahr zur Verfügung. Exklusiv!

Okay. Klingt wirklich gut. Aber was ist mit Systemupgrades!?

Gut, dass du das fragst! Hab ich mich nämlich auch gefragt. Blade, der Entwickler von Shadow, hört hier auf die Community. Im Discord von Blade sind über 15.000 User registriert. Fünfzehn-f***ing-tausend User. Und viele von ihnen liefern wertvolles Feedback an Blade. Und Wünsche. Wünsche, die Blade sich zu Herzen nimmt und versucht auch entsprechend umzusetzen.

Angefangen hatte Blade mit einer Nvidia GTX 1070 Grafikkarte. Doch die lieferte nicht mehr die nötige Power – also gabs ein Upgrade auf die GTX 1080. Für Lau. Hat niemandem der bisherigen Zocker dort mehr Geld gekostet. Und auch in Zukunft sollen Upgrades stattfinden. Kostenlos. Ohne Ausfallzeiten. Regelmäßig. Mehr Speicher. Noch mehr RAM. Mehr CPU-Leistung. Für LAU. Naja, zumindest werden die monatlichen Gebühren für den Service nicht angetastet.

FarCry 5 auf Android? Are you kidding me!? Nope – 4 real in Full HD. Ohne Lags, ohne Verzögerung, ohne Probleme. Okay, hin und wieder sieht man kleine Artefakte. Die sind aber der Funkverbindung geschuldet. Wartet mal 5G ab, dann zockt ihr High-End-Tripple-A-Titel in der U-Bahn!

Klingt richtig gut! Aber, ICH WILL MEHR ALTER!

Mehr? Der Gedanke kam mir auch. Auch kein Problem. Blade arbeitet daran auch SLI-Systeme anzubieten. Oder aufstockbaren RAM. Aufstockbarer Speicherplatz. Mehr CPU-Leistung. Das aber gibt es DANN natürlich auch nicht gratis. Ist klar.

Okay. Geil! Aber,  was ist der Haken? Da gibt’s doch einen!

Nun, alles hat einen Haken. Irgendwo. Bei Shadow ist es – wie man sich vielleicht denken kann – die Internetverbindung. Was ja in Deutschland leider auch ein wenig Neuland ist alles. Auch wenn der Ausbau der Infrastruktur in Deutschland schleppend voran geht, es gibt immer mehr 50Mbit-Anschlüsse. Und höher.

Was sind schon 100GB Call of Duty: Black Ops 3 via Steam? LÄCHERLICH! Jedes aktuelle Game in unter 15 Minuten installiert. Ich schwöre!

Und diese werden potentiell auch gebraucht. Als absolutes Minimum sieht Blade für Shadow 15Mbit vor. Damit lässt sich jedes Game in FullHD bei 60FPS ohne Probleme zocken. Das garantiert Blade. Muss ich erwähnen, dass 144FPS in FullHD mindestens 33Mbit benötig? Ich denke nicht – das kann sich sicherlich jeder selbst ausrechnen. Für 4K bei 60FPS werden übrigens ganze 60Mbit benötigt.

Aber Patrick, hör auf zu schnacken. Das ist doch UN-BE-ZAHLBAR!!!

Nope. Schlappe 30 Flocken im Monat. Was kostet im Moment so ein ausgestatteter Highend-Rechenknecht? Lass mich mal kurz nachrechen. Ah,  so um die bummelig 1800 Euro, in dieser (ähnlicher) Ausstattung. Wenn man ihn selbst zusammenbaut. Und dann steht der die meiste Zeit wahrscheinlich ungenutzt zu Hause herum. Noch dazu muss man selbst für Defekte an der Hardware aufkommen, falls da mal was kaputt geht. Bei Shadow wird es in Nullkommanichts ersetzt. Ohne zusätzliche Kosten. Easy.

Rechnet man mal zwei Jahre bis zum ersten Upgrade. Der ja bei Shadow sowieso inklusive ist, dann würde der selbst zusammengeschraubte Custom-PC  pro Monat wie viel kosten? Richtig. 60 Euro.

Shadow kostet ab 29,95 Euro im Monat. Noch Fragen?

Du willst vom Laptop auf Smartphone wechseln? Oder von Smartphone auf Tablet? Oder Tablet auf TV? No Problemo. Instant. App starten, einloggen, fertig. Easy.

Ja, eine. Wann verfügbar!?

Gut, dass du fragst. Shadow ist tatsächlich schon seit einiger Zeit erhältlich. Gestartet ist Shadow zuerst in Frankreich, allerdings nur in einer begrenzt verfügbaren Anzahl um die Technik zu testen. Was offensichtlich erfolgreich war, denn mittlerweile gibt es mehrere Rechenzentren in Frankreich, Belgien und auch schon in den USA.

In Deutschland ist Shadow noch nicht offiziell verfügbar, befindet sich aber zur Zeit in einem Pariser Rechenzentrum im Test. Dieser Test soll dann in ein neues Rechenzentrum in den Niederlanden umgezogen werden, woraufhin die deutsche Presse (auch wir) Testzugänge erhalten. Dies soll im Juni/Juli soweit sein, nach derzeitigem Stand.

Im Laufe des Jahres soll Shadow dann auch offiziell für Deutsche Zocker verfügbar sein.

Mehr Infos: Shadow-Website, Twitter, Facebook

Es gibt übrigens noch Early-Bird Plätze für deutsche User! Zuschlagen:

Disclaimer: Man kann beim Lesen den Eindruck bekommen, dass dies ein Sponsored-Posting ist. Ist es mitnichten NICHT, es wurde auch keine Anfahrt/Übernachtung bezahlt, da ich in Hamburg wohne. Nein, ihr lest hier meine überzeugte, unabhängige Meinung. Shadow hat mich wirklich begeistert und ich freue mich absolut auf den Real-Life Test bei mir zu Hause. Dann wird es nochmals einen intensiven Bericht und eine Empfehlung geben. Stay tuned!

 

0 Kommentare zu “Shadow – eine Kampfansage an High-End PCs”

Bisher hat noch niemand einen Kommentar hinterlassen. Schande! Schreib DU doch den ersten! LOS!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.