Star Wars Battlefront 2 - Singeplayer Review

EA mag zwar den glauben an Singleplayer Games verlieren, allerdings gibt es immer noch eine breite Spielerschaft, denen eine Einzelspieler-Kampagne wichtig ist. EA versprach uns eine Geschichte im Star Wars Universum, welche Teil des neuen Kanons sein soll. Mehr zur Story, erklären wir euch in unserem Artikel.

Der Winter scheint nun nicht mehr nur die Zeit von Weihnachten und Geschenken zu sein, sondern die Zeit, in der die meisten Star Wars Sachen erscheinen. Zwar werden wir erst am 14. Dezember mit der nächsten Episode der Star Wars Saga beglückt, doch schon jetzt können wir eine neue Geschichte im Star Wars Universum erleben. Dabei scheint sich DICE sehr stark an „Rogue One: A Star Wars Story“ zu orientieren. Rogue One brach zwar viele Tabus im Star Wars Universum, konnte aber aufgrund seiner harten Geschichte und der tollen Detailtreue zum Universum sowohl Fans, als auch die Kritiker überzeugen. Daher ist es nicht verwunderlich, dass das legendäre Intro der Star Wars Saga ganz am Anfang zwar fehlte, aber dennoch nicht vermisst wurde, aufgrund von Rogue One.

 

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Jede Geschichte hat ihren Anfang

Wir sind Iden Versio und Kommandantin des Inferno Trupps, eine Spezialeinheit des Imperiums, welche nach der Zerstörung des ersten Todessterns gegründet wurde, um die Rebellion nicht nur zu infiltrieren, sondern auch sie effektiv zu bekämpfen. Deswegen finden wir uns in rebellischer Gefangenschaft wieder und müssen Informationen preisgeben. Was die Rebellen nicht wissen: Iden wollte von ihnen gefangen genommen werden, damit sie mit ihrem kleinen ID10 Droiden ausbrechen und eine abgefangene Nachricht des Imperiums löschen kann. Denn diese Nachricht könnte die gesamte Operation des Imperiums gefährden.

Sobald wir aus der Zelle raus sind, wird uns auch prompt erklärt, wie das neue Schleichsystem funktioniert. Nach ein paar Toten mehr überkommt uns erstmal ein Déjà-vu. Plötzlich erkennen wir das Schiff durch einen speziellen Raum wieder. Es ist der Besprechungsraum aus Episode 6, wo die Schlacht auf Endor vorbereitet wurde. Diesen Gehalt an Fan Service werden wir auch kontinuierlich im Spiel weitererleben.

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Später während der Schlacht von Endor lernen wir auch die anderen Akteure des Inferno Trupps kennen. Del Meeko und Gideon Hask heißen sie und können es auch kaum erwarten die Rebellion zu vernichten, als dann plötzlich der Todesstern in die Luft fliegt und sie nur noch sprachlos sind.

Nachdem das Inferno Team vom Mond Endor fliehen konnte, darf man nun etwas Zeit im TIE Fighter verbringen. Hierbei kann man die wunderschönen Überreste des Todessterns, welche im Weltraum hin und her fliegen, bestaunen. Dabei werden wir von Rebellen angegriffen und müssen ihnen Widerstand leisten. Zur Mechanik des Gameplays kommen wir später zu sprechen.

 

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Atmosphärische Bilder und Augenschmaus

Zuerst sollten wir nochmal über die Grafik reden, denn diese ist absolut sagenhaft. Meiner Meinung nach schafft das Spiel nochmals schöner auszusehen, als der zwei Jahre alte Vorgänger, obwohl der schon wunderschön war!

Allein die ersten Level auf Endor zeigen das Ausmaß der Frostbrite Engine, wenn sie mal voll aufdrehen darf. Gras, Feuer und Wrackteile laden einfach mal zum Erkunden der Maps ein, egal ob auf dem Boden oder in der Luft. Aber auch die Lichtverhältnisse und Hintergrundinteraktionen lassen euch einfach sprachlos sein vor Faszination. Ebenso werdet ihr gar nicht mehr zur Ruhe kommen, weil ihr nur noch am Bestaunen der Partikelverhältnisse seid. Selbst die Zwischensequenzen sehen wie gewohnt brillant aus und wirken von Jahr zu Jahr immer mehr, wie Live Action Trailer.

Was ihr an Szenen und Schlachten erlebt, wird auch immer wieder durch den tollen Soundtrack unterstützt. In der Story werdet ihr später auch noch weitere Helden des Universums spielen können. In einer Mission könnt ihr Leia Organa auf dem Planeten Naboo spielen und diese Mission ist der Inbegriff einer spannenden und tollen Inszenierung. Überall explodiert etwas, ihr habt etwas Zeitdruck und Blasterschüsse fliegen euch um die Ohren. Dazu noch die grandiose Musik von John Williams. Diese Mission erzeugt in mir ein Gefühl der Faszination und Spannung, wie ich es zuletzt im alten Star Wars Battlefront II erleben durfte. Bitte mehr davon DICE!

 

Ein merkwürdiges Erzähltempo

Nach der Zerstörung des Todessterns wird Iden von ihrem Vater Admiral Versio auf sein Schiff gerufen. Ihr wird mitgeteilt, dass der Imperator verstorben sei und dass sein letzter Befehl Operation Asche lautete. Demnach muss der Heimatplanet von Iden, Vardos, bestraft werden, obwohl Vardos immer treu zum Imperium stand. Schon dieses Motiv reicht für Iden scheinbar die Seiten zu wechseln.

Zwar sieht Iden mit an, wie ihr Planet unterdrückt wird, dennoch sieht sie nicht eine einzige Exekution oder etwas Ähnliches. Fin hat in Episode 7 die Schreckenstaten der Ersten Ordnung mitansehen müssen, weswegen er sich dann gegen die Erste Ordnung entschied. Aber Iden ist schon Jahrzehnte beim Imperium und ist mit jener Propaganda des Imperiums aufgewachsen. Diese Indoktrination stellt sie dann auch nach der Zerstörung des Todessterns ihren Kollegen zur Schau. Selbst wenn man Idens Intention versteht, ist die Erzählung der Handlung dennoch merkwürdig.

Obwohl Iden unsere Hauptperson ist, gerät ausgerechnet ihre Story zu kurz. Denn die Hälfte der Story verbringen wir damit, mit den Helden ihre Missionen zu spielen. Aber dadurch wird Iden uns als Charakter viel zu schnell und viel zu hastig rüber gebracht. Zwar sehen die Zwischensequenzen wunderbar aus, aber sie werden so ruckartig erzählt, dass kaum Stimmung oder Mitgefühl für die Charaktere entwickelt werden können. Auch scheint Idens Mimik irgendwie eingefroren zu sein. Gefühlt hatte sie fast immer den einen und selben Gesichtsausdruck und selten Momente, wo sie sich richtig freut, leidet oder sonstiges.

Das ist auch nicht verwunderlich bei so einer kurzen Geschichte, denn die Spielzeit vom Singleplayer beläuft sich auf knappe fünf bis sechs Stunden. Zwar normale Spielzeit für einen Shooter, aber leider nicht genug, um eine Story wie diese zur vollen Güte zu erbringen. Nur mal so zum Vergleich, Star Wars: The Force Unleashed braucht satte 13 Stunden Spielzeit bis zum Ende. Also mehr als doppelt so viel Zeit, wie Battlefront II. Demnach kann The Force Unleashed sich mehr Zeit lassen bei der Erzählung und kann dadurch dann auch seinen Charakter näher bringen.

Das Resultat dieser Erzählweise: Ich fand am Ende Del Meeko sympathischer, als unsere eigentliche Heldin.

 

Mieses Gameplay Design

Somit sind wir auch schon beim größten Kritikpunkt von Battlefront II angekommen, nämlich dem Gameplay und Leveldesign. Diese sind teilweise so stupide und so inspirierend gemacht, dass irgendwann so gut wie kaum Spaß aufkommen möchte. Beispielsweise habt ihr in den Bodenmissionen fast immer ein und dieselbe Aufgabe. Ihr kommt in einen Bereich, der voller Feinde ist. Ihr tötet alle Feinde und geht weiter zum nächsten Raum. Im nächsten Raum muss eine Tür von eurem Freund geöffnet werden. Der braucht allerdings ein paar Minuten und ihr müsst ihn vor herannahenden Feinden beschützen. Und diese Art des Leveldesigns besteht zu fast 90% des gesamten Singleplayers!

Die Raum Kämpfe sehen dagegen auch nicht besser aus. Diese bestehen fast immer aus Kämpfen gegen die Bomber Einheiten des Gegners. Das Schlimmste daran ist, dass die meisten Fluggegner sich einfach gerne abknallen lassen, denn sie weichen weder aus, noch richten sie uns großen Schaden an. Demnach mutiert dieser Modus zum sogenannten „Aufgaben abarbeiten“, welcher somit relativ wenig Spaß macht.

Zwar ist nicht jede Mission so grausig (siehe die Mission mit Leia). Aber man wird das Gefühl nicht los, dass in dieser Geschichte hätte mehr drin sein können. Zumal auch unsere Helden dann unnötigerweise zu komischen Missionen verdonnert werden. Beispielsweise darf Luke Skywalker mit seinem Laserschwert nur blöde Käfer kaputt schlagen, warum auch immer.

 

Euer Fan Herz wird aufgehen!

Weitere Pluspunkte wären zum Beispiel, dass man in der deutschen Synchronfassung wieder alle Originalen Sprecher dazu geholt hat. Demnach haben Luke, Leia, Han und sogar Imperator Palpatine ihre tatsächlich in den Filmen vorhandenen Stimmen.

Was aber wohl euer Fan Herz endgültig höher schlagen lässt, wird das Ende des Spiels sein, denn das ist ironischerweise der beste Part des Spiels. Die letzte Mission könnte uns sogar eine der wichtigsten Fragen im Star Wars Universum beantwortet haben. Mehr sage ich dazu nicht!

Allein dieses Ende könnte schon für manche Hardcore Fans der absolute Kaufgrund sein, sich dieses Spiel tatsächlich zu holen.

 

Fazit

Was bleibt am Ende eigentlich zu sagen? Das Spiel hat (leider) Stärken und Schwächen. Zu Anfang ist es bis auf wenige Passagen erzählerisch leider eher schwach. Gegen Ende baut es sich dann doch noch zu unserer Freude storytechnisch auf – Auch wenn dieser Teil dann nicht mehr wirklich viel mit der Mainstory zu tun hat.

Wer totaler Star Wars Fan ist und unbedingt einige Fragen aus dem Universum nicht nur beantwortet haben möchte, sondern diese live miterleben will, der sollte sich schleunigst dieses Spiel im Singleplayer anschauen. Denn vor Episode 8 werdet ihr nichts dergleichen vorher erleben.

Und wer sowieso Grafikfetischist ist, der sollte sich ohne groß nach zu denken dieses Spiel holen, denn dieses ist ein wahrhaftiger Augenschmaus.

Man muss aber dennoch sagen: „Es hätte mehr drin sein können EA und DICE, trotzdem Danke.“

Ich hoffe ihr werdet viel Spaß mit dem Singleplayer haben und wenn nicht, könnt ihr euch immer noch auf den Multiplayer stürzen!

Möge die Macht mit euch sein und vergesst niemals: Uuuuuuuuur Ahhhhrrrrrr Uhrrrr Ahhhhrrrrrr Aaaarhg… – Chewbacca

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