Der Sport, das Game, die Legende

Die Formel 1 startet in eine neue Videospiel-Saison. Wir haben uns den neuesten Ableger F1 2020 angesehen und werfen auch einen Blick auf Michael Schuhmacher und seine Formel 1 Karriere.

Meine Social-Media-Kanäle werden aktuell von zwei Spielen ultimativ dominiert. Da ist zum Einen das Japan-Epos “Ghost of Tsushima” von welchem ihr auf diesem Blog von mir auf jeden Fall noch zu lesen bekommt und zum Anderen sehe ich immer wieder Screenshots und Streams eines Spieles, welches ich nun knapp 20 Jahre nicht mehr in der Hand gehabt habe.

Die Rede ist von F1 2020. Ich habe mir den neuen Titel der Franchise angesehen, schwelge mit euch ein wenig in Erinnerungen und zeige euch, was ich an der aktuellen Version der Serie gut und nicht so toll finde.

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Die Vorzeichen

Bevor wir in die Materie einsteigen und uns in Screenshots, Spielmechanik und Bewertung verlieren, möchte ich euch ein wenig darlegen, unter welchen Vorzeichen ich Formel 1 2020 ausprobiert habe und welche Erwartungen ich an das Spiel hatte.

An und für sich habe ich mit Motorsport, Autos und insbesondere der Formel 1 wenig am Hut. Ab und zu habe ich Sonntags aus Langeweile ein paar Rennen geschaut und mich gefreut, wenn ein Schumacher (ja so alt bin ich), ein Rosberg oder Vettel aufs Podium gekommen sind. Ganz anders sieht es aber da mit Rennsport-Games aus. Ob Collin McRae Rally, Formel 1 oder auch die Need for Speed Franchise, ich hab sie alle gezockt.

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Allerdings ist das ganze schon etwas länger her und so ist der letzte Titel der F1-Serie, welchen ich in den Händen hatte, wohl “F1 2001” gewesen. Dieser Teil der Serie, damals noch von EA SPorts, hat mich begeistert, weil es für die damalige Zeit eine ordentliche Portion 3D-Grafik und Realismus gab und außerdem war es die Zeit einer Ikone. Die Zeit einer Sportlegende, die wie kaum ein anderer das Bild des Motorsport geprägt und gestaltet hat. Die Rede ist natürlich von Michael Schumacher. Ihn habe ich damals bewundert und ihm habe ich es zu verdanken, dass der komplette Motorsport nicht sang und klanglos an mir vorbei gezischt ist.

Sieben Weltmeistertitel und unzählige Erfolge in der Formel 1 haben ihn zur Legende gemacht und ich finde es richtig toll, dass man ihm bei Codemasters ein Denkmal mit der F1 2020 Schumacher Deluxe Edition gesetzt hat. Insbesondere, da diese für die PS4 in einer ultraschicken, goldschwarzen Box daher kommt. Ein Highlight im Spieleregal ist das auf jeden Fall. Doch das ist nicht alles.

Käufer der Schumacher Deluxe-Edition dürfen sich außerdem über einige Extras wie etwa ein In-Game-Model, seine Kluften, Helme und seine Jubelpose für den Renntriumph auf dem Treppchen freuen. Ich fände es sehr geil, wenn man von jetzt an mit jedem Release eine solche Sonder-Edition in edler Designverpackung mit diversen Rennlegenden erwerben könnte. Mir fallen da spontan Größen wie Ayrton Senna, Nikki Lauda oder Mika Häkkinen ein.

Zurück zum Spiel selbst. Als Nichtskönner bei Rennspielen habe ich mir von F1 2020 versprochen, dass man auch als Einsteiger mit allen möglichen Hilfen, sowohl beim Fahren als auch beim Managen im neuen “My Team”-Modus eine Chance hat, zu gewinnen. Unterhaltung und Simulation müssen sich für mich dabei ebenso die Wage halten, wie Realismus und Game-Fantasy. Ob dieses Spiel meine Rennambitionen erwecken und meine Ansprüche erfüllen konnte, lest ihr nun hier.

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Beim Einstieg über die Curbs

Beim Start des Spiels war für mich klar, dass ich mich direkt auf den neuen “My Team” Modus stürze, in welchem ihr nicht nur selbst einen F1-Boliden steuert sondern eben auch ein Team managed. Dabei kommt es auf viele Dinge an, wie etwa euer Verhältnis zur Presse, die Entwicklung neuer Teile und Upgrades, das managen eurer Fahrer und nicht zu letzt braucht ihr ein gutes Händchen in Sachen Teamfinanzen. Durchaus nicht unüblich für eine Simulation und ich wollte einfach mal schauen, wie gut die Codemasters das umgesetzt haben und wie das ganze aussieht, anstatt stumpf in einem Solo-Rennen den Reifenabrieb auf der Strecke zu erhöhen.

Zwar bekommt man via Sprachausgabe die meisten Menüpunkte und das worauf es ankommt erklärt, aber spätestens als es für mich zum ersten Rennwochenende und damit auf die Piste ging, kam ich erstmal nicht mehr mit dem Spiel zurecht. In meiner Spiel-Gier habe ich natürlich meinen Spielerlevel auf Elite stehen lassen, alle Fahrhilfen ausgeschaltet und somit einfach mal so richtig versagt. Das Interview nach dem Rennen hab ich mir direkt gespart und nochmal mit mehr Bedacht von vorn angefangen.

Wählt man zu Beginn die entsprechenden Schwierigkeitsgrade richtig,gibt sich die Tutorials und bereitet sich mittels der Teamherausforderungen optimal auf ein Rennen vor, schafft man es durchaus auf die ersten fünf Ränge, je nach Talent natürlich. Ich habe es also in der neu gestarteten Saison direkt auf Platz 18 geschafft und war happy.

Gut und schlecht

Alles in allem ist F1 2020 ein solider Formel 1 Simulator, welcher sich je nach Vorliebe sehr galant auf Simulation oder Arcade Racer trimmen lässt. Die Forschungs- und Entwicklungsabteilung mit der Teileentwicklung im Baumaufbau hat mir sehr gut gefallen. Ebenso gut wurden DRS und Renn-Mechaniken umgesetzt und alles in allem macht der neue “My Team” Modus eine Menge Spaß.

Seine Grenzen und für meinen Geschmack sogar Defizite hat F1 2020 definitiv beim Sound. Klar, die Renngeräusche kommen gut rüber und die Kommunikation mit der Box über die Touchpad-Lautsprecher an der PS4 sind richtig genial, aber sonst bietet das Spiel in Sachen Sound-Feeling leider nichts. Gelangweilte Kommentare a la “Erster Platz Bottas, zweiter Platz Vettel, dritter Platz Hamilton” sorgen auch bei mir für ein dezentes Gähnen. Renn-Kommentare, so wie es quasi in jeder kleinen Fussball-Sim Standard ist, sucht man beim Boliden-Knaller genauso vergebens, wie eine ordentliche Menümusik. Das ist schade, denn das schafft Atmosphäre.

Ein weiterer kleiner Kritikpunkt geht an das HUD. Man kann zwar vieles Einstellen und Verändern, aber will man z.b. der Crew bescheid geben, dass man einen Boxenstopp einlegen möchte, so muss man mit Kreis, R1 und den Pfeiltasten links vom Analogstick entsprechende Order geben. Das während man mit den schnellsten Racing-Cracks der Welt um die Ränge fährt. Das kann man sicherlich besser lösen. Schön ist, das Einsteiger sehr gut an die Hand genommen und mit Tutorials, kleineren Aufgaben, Audio-Erklärungen und vielem mehr zu echten Rennprofis ausgebildet werden.

Fazit

In meinem Test auf der PS4 konnte F1 2020 überzeugen und präsentiert sich als aktueller, vielschichtiger Rennsimulator in drei verschiedenen Versionen. Geneigten deutschen Fans rate ich persönlich zur Schumi-Edition, die Steelbox in Schwarz-Rot-Gold sieht wirklich richtig Edel aus. F1 Fans kommen aber auch mit der 70-Jahre Edition auf ihre Kosten.

Wollt ihr nur ein wenig Formel 1 Luft schnuppern und legt wenig wert auf Rennlegenden, deren Outfits oder Autos, so seid ihr mit der Standard-Edition auf Kurs. Alles in Allem gibt es für F1 2020 von mir eine klare Kaufempfehlung, lediglich der fehlende Kommentar-Sound, die fehlende atmosphärische Menümusik und die ab und an hakelige Steuerung der Crew-Anweisungen führen zu kleinen Punktabzügen.

In wie weit nun F1 2020 mit den Hardcore-Rennsimulationen wie z.b. icracing.com mithalten kann, kann ich mangels Talent und Begabung nur schwer Einschätzen. Meiner Erfahrung nach ist der schwierigste Modus des Spiels aber für mich einfach unspiel- und gewinnbar.

Die Legende

Einen kurzen Abschnitt möchte ich aber auch noch zu der Geschichte um Michael Schumacher verlieren. Während ich F1 2020 auch mit Freunden getestet habe, haben wir uns immer wieder in Diskussionen um die Rennlegende verloren, während wir unsere Rennen an einem Fernseher im Split-Screen-Modus ausgetragen haben.

Fakt ist, Schumi hat die Sportwelt geprägt wie kaum ein anderer Deutscher und seine Erfolge sind bis dato kaum erreicht. Bis zu seinem tragischen Skiunfall ging es rein um die sportlichen Erfolges dieser Ikone. Doch seit dem ist alles anders. Die Presse wird vollständig ausgeschlossen, Fans bekommen kaum Updates über den Zustand des Weltmeisters und insgesamt hat man weder eine Ahnung, wie es ihm wirklich geht, noch, wie der Unfall eigentlich zu Stande gekommen ist.

Laut einschlägigen Quellen war Michael wohl abseits der markierten Piste, jedoch ohne dabei zu schnell unterwegs gewesen zu sein. Das man sich nicht abseits markierter Pisten bewegt, ist wohl allseits bekannt, doch ich wage mir nicht anhand all meiner Recherchen ein endgültiges Urteil zu fällen und verbuche die Geschichte unter dem Stichwort Tragödie.

Wir in der Redaktion wünschen ihm natürlich nur das Beste und sind vollauf damit beschäftigt, seine Siegerpose auf dem Treppchen zu sehen. In diesem Sinne, lieber Michael Schumacher, werde bald wieder gesund!

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