Animal Crossing : New Horizons – der stressigste Kurzurlaub ever

Wer sich hier und da in den sozialen Medien bewegt, der wird um den Hype kaum herum gekommen sein. Überall posten die Spieler von Animal Crossing: New Horizon (kurz ACNH) Bilder ihrer Häuser, Inselfreunde und der schönsten Werkstücke. Auch ich habe das Spiel seit einigen Tagen in der Switch und möchte euch hier einen Einblick ins Spiel, mein persönliches Fazit und ein paar Ratschläge mit auf den Weg geben. Ob es am Ende für eine Kaufempfehlung langt, lest ihr jetzt.

Der stressigste Kurzurlaub ever

Mit dieser Überschrift hat man das Spiel Animal Crossing: New Horizons schon prächtig zusammengefasst. Ihr zieht mit eurer selbst erstellten Spielfigur auf eine virtuelle Insel. Dort dümpeln Bäche vor sich hin, rauschen die Wellen ans Ufer und den ganzen Tag spielt einlullende Musik. Ein Idyll möchte man meinen, doch weit gefehlt.

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Die Flucht aufs vermeintlich einsame Eiland hat euch tief verschuldet und eine gierige Drückerkolonne aus teils minderjährigen Waschbären hört nicht auf, euch eine Münze nach der anderen (InGame auch Sterni genannt) abzupressen, euch langwierige Aufgaben zu geben und euch kreuz und quer über die Insel zu jagen. Kurz gesagt, ACNH ist der stressigste Kurzurlaub ever. Wenn man ausnahmsweise mal nicht versucht seine horrenden Schulden bei der Waschbärbande zu tilgen, ist man vollauf damit beschäftigt ein schier endlos geräumiges Museum mit Exponaten zu füllen, Fische oder Krabbeltiere zu fangen und Holz zu hacken. Ich kann nicht genau einschätzen,woher der Spielspass kommt, denn man fühlt sich ein bisschen wie ein fauler Ehemann, der nichts weiter will als auf der Couch entspannen, während einem der nörgelnde Partner eine riesenlange Liste von Aufgaben vor die Nase hält. Willkommen auf der Insel!

Dieses Spiel macht so viel richtig

Nintendo dürfte mit Animal Crossing: New Horizons einige Verkaufsrekorde brechen und das nicht nur dank der Pandemie, die alle Welt nach Hause beziehungsweise auf die Insel verbannt. Denn dieses Spiel macht einiges richtig. Es ist gewaltfrei und daher für Kinder geeignet, es ist wunderschön gemacht, mit seinen Blümchen, Schmetterlingen, Sternschnuppen und Wasserfällen. Kollege Eugen und sein wunderschönes Museum haben mir und meinen Jungs immer wieder ein Staunen abgerungen und wir haben die ein oder andere virtuelle Erkundungstour durch die Zeit der Dinosaurier gemacht. Diese sind nämlich als einziges bei den beiden noch angesagter als ACNH.

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Doch es ist nicht nur die tolle Grafik, die niedlichen Figuren und die aufwändig gestaltete Umgebung, sondern auch das Spielprinzip an sich macht Lust auf mehr. Man ist nicht gezwungen Dieses oder Jenes zu tun, Holz zu hacken oder ähnliches. Aber es gibt wohl kaum spannenderes als jeden Tag neue Fossilien auszugraben, sein Haus auszubauen und wohnlich zu machen. Tolle Gegenstände lassen sich dabei aber eben nur mit etwas Mühe herstellen. Genau da liegt das Spielprinzip. Grinde, sammle, farme und bastele die richtigen Items um an immer schönere Items für deine Insel zu kommen. Hast du darauf keine Lust, tja, dann genieß die Meeresbrise. Die Uhr im Spiel läuft parallel zur Uhr an eurem Handgelenk und wenn Waschbärbandenchef Tom Nook (Anm. d. Autors: Klingt irgendwie nach Tim Cook oder?) sagt, dass dein neues Haus im Spiel noch einen Tag bis zur Fertigstellung braucht, dann ist das ein echter Tag. Cool oder?

Wie unfassbar schön man sich austoben und seiner Kreativität im Spiel von A bis Z freien Lauf lassen kann, zeigt das Video. Manche Menschen gehen dabei so ab, dass man sich als Zuschauer doch wünscht, auf deren Insel zu wohnen und jeden Abend am Lagerfeuer den Waschbärdance-Battle durchzuziehen, Pandemie hin oder her.

Aber auch in Zeiten von Social Distancing macht Animal Crossing: New Horizons alles richtig. Mit einer Nintendo-Online Mitgliedschaft, welche rund 20 €uro pro Jahr kostet, kann man seinen Nintendo-Switch Freunde auf deren Insel besuchen, Emotionen, Früchte und andere Dinge austauschen, oder die besagten Freunde zum Tee auf die eigene Insel einladen. Da den Online-Freunden hier aber vom Spiel auch die Möglichkeit gegeben wird, Dinge kaputt zu machen und ähnlichen Schindluder zu treiben, kann man auch einfach mit einem besonderen Flugticket, dem Meilenticket, eine andere unbekannte Insel besuchen und dort alles abgrasen was es so gibt. Das ganze natürlich dann ohne fremde Einflüsse.

Was mich hart nervt

Was mich so richtig abnervt an dem Spiel sind zwar nur Kleinigkeiten, aber dennoch gibt es ein paar Dinge die mir nicht so sehr gefallen. Da wäre zum einen die aktuelle Oster-Aktion. Diese wurde zwar mit dem letzten Patch schon entschärft, aber nichts desto trotz grabe und fische ich Ostereier wie blöde und opfere dafür die Haltbarkeit meiner Werkzeuge.

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Außerdem ist es zwar schön, ein Wettersystem sowie Tag und Nacht zu haben, aber die sehr eintönig dudelnde Musik geht mir mitunter so richtig auf die Nerven. Blöd ist auch, dass zum einen selbst mit der ersten Erweiterung mein Inventar nicht besonders groß ist und zum anderen, dass ich es nicht über eine einzige Taste von vollen nach leeren Slots umorganisieren kann. Weil wir grad beim Inventar sind, auch bei den gefarmten Rohstoffen gibt es einen kleinen Wermutstropfen. Mehr als 30 Stück eines Items kann ich nicht auf einem Slot stacken und es wird ein weiterer verbraucht. Klar, das ist realistischer, aber wenn man gerade ein teures Meilenticket auf eine Insel eingelöst hat und kann dann von dort nicht alles mitnehmen, ist das eben blöd.

10 Dinge die ich gerne früher gewusst hätte!

Damit dieser Artikel aber nicht nur meine persönlichen Eindrücke und einen Überblick enthält, sind hier noch ein paar Einsteiger-Dinge zum Spiel, die ich persönlich gerne viel früher gewusst hätte.

  1. Man kann Kram aus seinem Inventar einfach so auf der eigenen Insel ablegen und später wieder holen
  2. mit B kann man rennen
  3. hat man den Kescher in der Hand, kann man sich mit A (gedrückt halten) anschleichen und die besonders seltenen Biester fangen
  4. Klopft man aus Versehen ein Wespennest vom Baum,rennt man mit B superschnell auf eine freie Fläche, sucht im Inventar mit X (nicht im Radialmenü) den Kescher, rüstet ihn aus und fängt die Viecher mit A
  5. Wer Fische fangen will sollte den Ton an und die Augen zu machen
  6. in goldenen Grabungsflächen kann man 10.000 Sternis vergraben und so einen Geldbaum züchten
  7. Wer mit einem Meilen-Ticket eine fremde Insel besucht und einen Pfirsich isst, kann dort die Palme mit der Schaufel ausgraben und auf der eigenen Insel wieder einbuddeln um immer reichlich Kokosnüsse zu haben
  8. bevor du mit der Schaufel auf einen großen Felsen haust, grab hinter dir zwei Löcher
  9. sprich mit deinen Inselbewohnern jeden Tag, das bringt euch oft neue Bastelanleitungen oder Geschenke
  10. besucht das Spiel wenn ihr könnt drei mal am Tag zu unterschiedlichen Zeiten, denn es gibt Morgens andere Tiere als Mittags und Abends

Mein persönliches Fazit

Animal Crossing: New Horizons ist ein großartiges, sehr umfangreiches Spiel mit zahlreichen InGame-Aktionen, Geheimnissen und tollen Spielmechaniken. Es ist eine große Entdeckungsreise für junge und alte Spieler und hat bis auf ein paar Kleinigkeiten keine Mankos. Im Nintendo eShop bekommt man das Spiel für knapp 60 €uro zum Download, wer lieber eine Hardcopy stehen hat, der findet in den einschlägigen Portalen für etwa 55 €uro sein Glück. Wer etwas schlauer ist, der findet in diversen Nintendo-Spieleforen für unter 50€ etwas. Ich selbst habe mein Spiel für 48 €uro inklusive Versand und Paypal-Käuferschutz erstanden (ohne solltet ihr es aktuell nicht kaufen, es gibt zu viele Betrüger da draussen!)

Von meiner Seite aus gibt es auf jeden Fall eine klare Kaufempfehlung. Nun entschuldigt mich bitte, ich muss meinen dritten Kredit bei Don Waschbär abzahlen 🙁

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